Schotia Game Reserve
"Warum steht ein brüllender Löwe vor unserem Restaurant?" (Ich etwas irritiert im Schotia Nationalpark)
Ungefähr 35min von PE entfernt liegt das private Schotia Game Reserve. Wir stießen vor ein paar Wochen auf eine Brochüre dieses Reserves, welches eine Sichtungsgarantie für Löwen, sowie Vollverpflegung, Tag- und Nachtsafari anbietet. Also los und hin!
Das Schotia Game Reserve grenzt an den Addo Elephant Park (s. früherer Eintrag) und liegt ca. 50km östlich von PE im Inland. Am Eingang des Reserves angekommen, erwarteten uns der Guide, Tee und Gebäck, sowie ein Hamster im Laufrad an der Rezeption. Nach einem Meet & Greet mit den anderen 5 Teilnehmern des "Game Drives" ging es los in Richtung Löwenrevier. Zunächst jedoch ging es vorbei an Antilopen, Zebras, Warzenscheinen, Nashörnern und Affentieren.
Affentier mit 'nem Affenzahn!
Nashorn mit Nasenhorn und Nashornhornnasenvogel
Durch die erhabende Berglandschaft schlängelte sich unser Weg vorbei an ganzen Herden der genannten Tiere, bis ein slovakischer Baumschubser (2m groß und Pranken wie eine Baggerschaufel) seine Digicam verlor und wir jene suchen mussten.
Unser Zwischenstopp fand auf einer urigen Pferdefarm statt, die dem Besitzer/Eigentümer des Reserves gehört. Hier konnten sich alle Teilnehmer an Kaffee, Kuchen und kleinen Snacks delektieren bzw. Johannes (mein neugefundener deutscher Freund) und ich uns auf der Herrentoilette zwischen Pferdedung und Warzenschweinen umziehen - erhabene Momente!
You once thought of me as a white knight on a steed...
Bevor es zu den Löwen ging durften natürlich diverse Horrorgeschichten bzgl. Löwenattacken nicht fehlen, um die Teilnehmer an die Ernsthaftigkeit und Gefahr einer solchen Safari zu erinnern. Traurigerweise übertrieb der Guide mit jenen Geschichten nicht, da man über derartige Unfälle immer wieder in der Zeitung lesen kann (Es sei darauf hingewiesen, dass die Unfälle nahezu ausschließlich auf menschliche Dummheit zurück zu führen sind!).
Nachdem alle Teilnehmer sensibilisiert worden waren, führte ich mit unserem Guide noch ein interessantes Klogespräch. Nachdem ich als erfahrener "Safarianer" ( :-) ) ein besonderes Auge auf Sicherheitsvorkehrungen werfe, frug ich diesen, wo er denn nun sein Gewähr liegen habe. Es stellte sich nun heraus, dass zugab keinerlei Waffe auf dem Fahrzeug zu haben, was ich ihm nicht glauben wollte - Eine Prüfung meinerseits bestätigte jedoch seine Aussage. Der Guide gab jedoch zu, dass jene "policy" im Schotia mehr oder minder Einzigartig sei und er dies als unverantwortlich empfinde. Er fügte jedoch hinzu ein erfahrener Großwildjäger zu sein und schon so ziemlich alles zur Strecke gebracht zu haben. Ich frug ihn dann, ob er sein letztes "Großwild" mit Stöckern beworfen oder gar mit Gedankenkraft außer Gefecht gesetzt hätte. Etwas zögerlich präzisierte er, dass er wisse, wann er Gas geben müsse. Na denn...
Nashornskelett ohne Nashornhornnasenvogelskelett
Kurz: Wir fuhren in einem offenen Jeep ohne Bewaffnung in ein Löwengebiet, um Löwen aus nächster Nähe beim Jagen beobachten zu können! Man mag es glauben oder nicht, aber ich hatte vor lauter lachen Tränen in den Augen! Wenn eine Sache eher surreal erscheint, fällt es schwer wirkliche Furcht oder dergleichen zu empfinden- Jene Gefühlslage sollte so bleiben... (Wäre es indes soooo gefährlich, würde niemand das Reserve besuchen! Oder?)
Wir fanden - wie auf den Fotos zu sehen - ein paar Löwen. Da kurz nach der Sichtung der slowakische Baumrammer auf einem Sitz außerhalb des Fahrzeugs saß (Auf der Motorhaube) und der Löwe in hohem Graß ca. 20m vor uns lag, wurde jener vom Guide gebeten, er möge doch bitte in das Fahrzeug kommen, da er sonst getötet würde - Erhabener Moment, so ganz ohne Waffe...
Es wurde immer dunkler und tatsächlich konnten wir dank der Sachkenntnis des Guides und eines Wahnsinns von Scheinwerfer den Löwen - zu Spitzenzeiten sechs Expemplare gleichzeitig - beim Jagen zuschauen. So sahen die eigenen Augen live, was sonst nur entsprechende Dokumentationen zeigen: In die Flucht getriebene Zebras und Gnus, die von mehreren Löwen verfolgt werden - Erhaben und Ehrfurcht erzeugend!
Eingang zum Buschrestaurant
Johannes und ich am Feuer "im" Buschrestaurant
Als wir bei Warzenschweineintopfe und billigen Bieren im Gruppenrahmen am Tisch saßen, hörten wir immer lauteres Löwengebrüll. Nach einiger Zeit aus dem Fenster schauend schlurfte ein ausgewachsener Löwe ins Licht der Scheinwerfer und ca. 2m vor unser Fenster. Ich frug indes, was denn ein brüllernder Löwe vor unserem Restaurant mache und ob das so überhaupt angdacht sei.... Man muss nun wissen, dass es zu jenem Buschrestaurant (Ein rundförmiger Holzbau) eine einzige Zufahrt gibt und der Eingang sowie sanitäre Anlagen vom restlichen Areal durch Zäune abgetrennt sind. Kurz: Eingang sicher, alles andere mit Zugang zur Wildnis.
Da jener Löwe noch seinen Harem mitführte und sich wieder vom Restaurant wegbewegte, hatte unser Guide blut geleckt - das offizielle Programm war eigentlich durch das Abendbrot beendet - und scheuchte uns zum Jeep. Los ging es in die Nacht und zu weiteren 30min Löwenjagd. Da jedoch das Bier im Buschpub so günstig gewesen war, hatten wir alle ein paar Spitzenpilsener edelster Herkunft konsumiert, was glasige Augen und merkwürdige Gesichtszüge bei einigen hervorrief. Den Löwen war indes sogar der Asi egal, der unbedingt 'ne Kanne Windhuk (light!) mit in den Jeep nehmen musste und auch noch komisch guckte!
Gegen 21 Uhr endete unsere Safari nach 6 Stunden. Die Kosten für das Fast-All-Inclusive Paket beliefen sich auf ca. 60€. Wert des Erlebten und der Erinnerungen: Unbezahlbar!
Ungefähr 35min von PE entfernt liegt das private Schotia Game Reserve. Wir stießen vor ein paar Wochen auf eine Brochüre dieses Reserves, welches eine Sichtungsgarantie für Löwen, sowie Vollverpflegung, Tag- und Nachtsafari anbietet. Also los und hin!
Das Schotia Game Reserve grenzt an den Addo Elephant Park (s. früherer Eintrag) und liegt ca. 50km östlich von PE im Inland. Am Eingang des Reserves angekommen, erwarteten uns der Guide, Tee und Gebäck, sowie ein Hamster im Laufrad an der Rezeption. Nach einem Meet & Greet mit den anderen 5 Teilnehmern des "Game Drives" ging es los in Richtung Löwenrevier. Zunächst jedoch ging es vorbei an Antilopen, Zebras, Warzenscheinen, Nashörnern und Affentieren.
Affentier mit 'nem Affenzahn!
Nashorn mit Nasenhorn und Nashornhornnasenvogel
Durch die erhabende Berglandschaft schlängelte sich unser Weg vorbei an ganzen Herden der genannten Tiere, bis ein slovakischer Baumschubser (2m groß und Pranken wie eine Baggerschaufel) seine Digicam verlor und wir jene suchen mussten.
Unser Zwischenstopp fand auf einer urigen Pferdefarm statt, die dem Besitzer/Eigentümer des Reserves gehört. Hier konnten sich alle Teilnehmer an Kaffee, Kuchen und kleinen Snacks delektieren bzw. Johannes (mein neugefundener deutscher Freund) und ich uns auf der Herrentoilette zwischen Pferdedung und Warzenschweinen umziehen - erhabene Momente!
You once thought of me as a white knight on a steed...
Bevor es zu den Löwen ging durften natürlich diverse Horrorgeschichten bzgl. Löwenattacken nicht fehlen, um die Teilnehmer an die Ernsthaftigkeit und Gefahr einer solchen Safari zu erinnern. Traurigerweise übertrieb der Guide mit jenen Geschichten nicht, da man über derartige Unfälle immer wieder in der Zeitung lesen kann (Es sei darauf hingewiesen, dass die Unfälle nahezu ausschließlich auf menschliche Dummheit zurück zu führen sind!).
Nachdem alle Teilnehmer sensibilisiert worden waren, führte ich mit unserem Guide noch ein interessantes Klogespräch. Nachdem ich als erfahrener "Safarianer" ( :-) ) ein besonderes Auge auf Sicherheitsvorkehrungen werfe, frug ich diesen, wo er denn nun sein Gewähr liegen habe. Es stellte sich nun heraus, dass zugab keinerlei Waffe auf dem Fahrzeug zu haben, was ich ihm nicht glauben wollte - Eine Prüfung meinerseits bestätigte jedoch seine Aussage. Der Guide gab jedoch zu, dass jene "policy" im Schotia mehr oder minder Einzigartig sei und er dies als unverantwortlich empfinde. Er fügte jedoch hinzu ein erfahrener Großwildjäger zu sein und schon so ziemlich alles zur Strecke gebracht zu haben. Ich frug ihn dann, ob er sein letztes "Großwild" mit Stöckern beworfen oder gar mit Gedankenkraft außer Gefecht gesetzt hätte. Etwas zögerlich präzisierte er, dass er wisse, wann er Gas geben müsse. Na denn...
Nashornskelett ohne Nashornhornnasenvogelskelett
Kurz: Wir fuhren in einem offenen Jeep ohne Bewaffnung in ein Löwengebiet, um Löwen aus nächster Nähe beim Jagen beobachten zu können! Man mag es glauben oder nicht, aber ich hatte vor lauter lachen Tränen in den Augen! Wenn eine Sache eher surreal erscheint, fällt es schwer wirkliche Furcht oder dergleichen zu empfinden- Jene Gefühlslage sollte so bleiben... (Wäre es indes soooo gefährlich, würde niemand das Reserve besuchen! Oder?)
Wir fanden - wie auf den Fotos zu sehen - ein paar Löwen. Da kurz nach der Sichtung der slowakische Baumrammer auf einem Sitz außerhalb des Fahrzeugs saß (Auf der Motorhaube) und der Löwe in hohem Graß ca. 20m vor uns lag, wurde jener vom Guide gebeten, er möge doch bitte in das Fahrzeug kommen, da er sonst getötet würde - Erhabener Moment, so ganz ohne Waffe...
Es wurde immer dunkler und tatsächlich konnten wir dank der Sachkenntnis des Guides und eines Wahnsinns von Scheinwerfer den Löwen - zu Spitzenzeiten sechs Expemplare gleichzeitig - beim Jagen zuschauen. So sahen die eigenen Augen live, was sonst nur entsprechende Dokumentationen zeigen: In die Flucht getriebene Zebras und Gnus, die von mehreren Löwen verfolgt werden - Erhaben und Ehrfurcht erzeugend!
Eingang zum Buschrestaurant
Johannes und ich am Feuer "im" Buschrestaurant
Als wir bei Warzenschweineintopfe und billigen Bieren im Gruppenrahmen am Tisch saßen, hörten wir immer lauteres Löwengebrüll. Nach einiger Zeit aus dem Fenster schauend schlurfte ein ausgewachsener Löwe ins Licht der Scheinwerfer und ca. 2m vor unser Fenster. Ich frug indes, was denn ein brüllernder Löwe vor unserem Restaurant mache und ob das so überhaupt angdacht sei.... Man muss nun wissen, dass es zu jenem Buschrestaurant (Ein rundförmiger Holzbau) eine einzige Zufahrt gibt und der Eingang sowie sanitäre Anlagen vom restlichen Areal durch Zäune abgetrennt sind. Kurz: Eingang sicher, alles andere mit Zugang zur Wildnis.
Da jener Löwe noch seinen Harem mitführte und sich wieder vom Restaurant wegbewegte, hatte unser Guide blut geleckt - das offizielle Programm war eigentlich durch das Abendbrot beendet - und scheuchte uns zum Jeep. Los ging es in die Nacht und zu weiteren 30min Löwenjagd. Da jedoch das Bier im Buschpub so günstig gewesen war, hatten wir alle ein paar Spitzenpilsener edelster Herkunft konsumiert, was glasige Augen und merkwürdige Gesichtszüge bei einigen hervorrief. Den Löwen war indes sogar der Asi egal, der unbedingt 'ne Kanne Windhuk (light!) mit in den Jeep nehmen musste und auch noch komisch guckte!
Gegen 21 Uhr endete unsere Safari nach 6 Stunden. Die Kosten für das Fast-All-Inclusive Paket beliefen sich auf ca. 60€. Wert des Erlebten und der Erinnerungen: Unbezahlbar!
tup-hoschi - 24. Mai, 13:33